Bachelorarbeit

Arsen im roten Reis der Camargue

Anne Eberle (07/2014-10/2015)

Betreuer: Britta Planer-Friedrich, Gunter Ilgen, Jörg Schaller

Reis reichert allgemein mehr Arsen im Korn an als anderes Getreide, in der Literatur zeigten sich jedoch besonders hohe Arsengehalte für französischen Camargue-Reis. Braune, rote und schwarze gekaufte Reisproben sowie Wasser-, Porenwasser- und Bodenproben aus der Camargue wurden im Labor auf ihren Arsengesamtgehalt sowie die Speziierung analysiert, um Erkenntnisse über die Ursache zu gewinnen. Das Bewässerungswasser (1,9 µg/L), das Wasser auf dem Feld (2,8 µg/L) und der Boden (8,6 mg/kg) zeigten keine auffällige Kontamination. Im Porenwasser war Arsen im Vergleich zum Bewässerungswasser angereichert (56 µg/L). Die hohen Arsengehalte in französischem Reis im Vergleich zu Werten für Reis aus anderen Ländern aus der Literatur und eigenen Analysen von italienischem und thailändischem Reis wurden bestätigt. Zwischen braunem (296 µg/kg) und rotem (452 µg/kg) bzw. schwarzem Reis (440 µg/kg) zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Arsen-Gesamtkonzentration, welcher eine unterschiedliche Anreicherung der Sorten vermuten lässt. Bei der Speziierung dominierte Arsenit in braunem und Arsenat in schwarzem Reis, in rotem lagen beide Spezies zu etwa gleichen Anteilen vor, was auf eine mögliche unterschiedliche Ausprägung von Silizium- und Phosphattransportern hinweist. Zudem wies französischer Reis ebenfalls eine andere Speziierung als italienischer Reis auf. Beim Polieren einer roten Reisprobe zeigte sich, dass nicht allein eine überdurchschnittliche Arsen-Anreicherung im Silberhäutchen die höheren Gehalte erklärt, denn auch das weiße Korn enthielt mehr Arsen als ursprünglich brauner Reis. Insgesamt lassen die Analysen vermuten, dass genetische Unterschiede zwischen den Reisfarben sowie zwischen französischem Reis und Reis aus anderen Ländern neben den Umweltfaktoren einen wesentlichen Beitrag zur Anreicherung des Arsens in französischem Reis beitragen.